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High Willow Ranch - Viel Country und ein bisschen Sunshine

Schmuddelwetter am Freitag lockte nicht allzu viele Besucher, doch die wenigen ließen sich von "Custer" mitreißen und feierten toll ab, wie immer, wenn der harte Kern der nordostoberfränkischen Countryfans sich trifft. Dazu kamen einige Camper aus Südostthüringen und Südwestsachsen, Stammgäste in der Mehrzahl und so zeigte sich Stefan Jürgens, Betreiber der Ranch und sein veranstaltendes Ranchteam, trotzdem einigermaßen zufrieden und lobten die Band über den grünen Klee. Wetterbesserung am späten Samstagnachmittag aktivierte dann mehrere hundert Musikbegeisterte, sodass zumindest die überdachten Plätze voll besetzt waren und sicher taten die "Countrystars" als musikalisches Zugpferd das Ihre dazu. Die Pferde der High Willow Ranch mussten allerdings drei Tage auf ihre Koppel verzichten, schauten aber aus Offenställen und Paddocks interessiert dem bunten Treiben zu und spitzten die Ohren als Brian & Co ihnen den Song von Willie Nelson und Toby Keith widmete - Whiskey for my men and beer for my horses - das erstere fand am langen Tresen im gefällig gestalteten Saloon statt, das letztere an der Pferdetränke eher nicht! Belindas starke Stimme eignet sich natürlich ideal für all die herrlichen Lady-Songs von Shania Twain über Gretchen Wilson bis hin zu Terri Clark und wenn man auch das eine oder andere Duett der vorherigen Bandbesetzung vermissen mag, so wird´s die Zeit schon bringen. Ein bisschen mehr Weichheit bringt Brian van Wey mit seiner Stimmcharakteristik aber zum Ausgleich gibt´s ja noch Drummer Frank mit Rockröhre und einen insgesamt überzeugenden Chorgesang mit vielen Beteiligten. Instrumental dazugewonnen haben die Countrystars gewiss mit Martin Vogel, der sowohl mit seiner exzellenten Fiddle Glanzlichter, als auch am Keyboard Akzente setzt und nicht zuletzt mit Gitarrenbegleitung ein solides Fundament - von den überzeugenden Soli mal abgesehen. Lonis einfühlsame Steelguitar malt Bilder und Worte, die Jutta am Bass kontrastreich unterstreicht und inzwischen auch ihre stimmlichen Fähigkeiten öfter mal in Szene setzt. Dynamische Show ist nicht so sehr angesagt, das muss man auch nicht unbedingt haben, aber Solidität sowohl instrumental als auch vokalistisch überzeugen über einen ganzen Abend, an dessen Ende alle zufrieden sind, nicht zuletzt aufgrund der mitreißenden Abwechslung. Am Sonntagmorgen, nach gemütlichem Frühstück mit allen möglichen Variationen - starke Gastronomie mit vernünftigen Preisen ließ nicht vermissen - sind Rascal & McLane angereist, um das dreitägige Fest im wahrsten Sinne des Wortes ausklingen zu lassen. Als ob die Musik sie angelockt hätte, erscheinen nach und nach Besucher aus allen Winkeln des Campingplatzes, aber auch des Fichtelgebirges und Frankenwalds. Anscheinend ahnen sie, welch brilliante Show und enorme Qualität das mittelfränkische Duo ihnen an diesem Sonntag bieten wird. Countrysunshine in jeder Beziehung strahlt auf die vielen Köpfe herab, Humoriges von Roland und Tom öffnet über die Ohren die Herzen und lockere Stimmung entfacht in erster Linie die Gitarrenmusik in Einklang mit den gut harmonierenden Stimmen der gut gelaunten Protagonisten. "Margarithaville" schmeichelt sich ein, "Forever and ever Amen" massiert die Seele, "Unanswered Prayers" regen den Geist an zum Nachdenken über das was wirklich wichtig ist auf dieser Welt. "High lonesome sound" passt hervorragend zum Veranstaltungsort "High Willow Ranch", wie auch "Anywhere the wind blows" oder das eigene "Freedom/ Oklahoma" und sicherlich der Ohrwurm "I´m from the country...". Gut abgestimmt die Abfolge der Titel mit Spannungsaufbau zum Zerreißen und dem notwendigerweise folgenden Ausatmen mit feinen zissellierenden Tex-Mex-Elementen in etlichen Stücken wie z.B. "Two Pinas Coladas" oder "Just to see you smile" - das Lächeln in den Gesichtern der begeisterten Fans steigert den Spaß der beiden Musiker nur noch mehr und so kommt rege Kommunikation mit dem Publikum zustande die schließlich gipfelt in Rolands "Scotty, beam me up". Aber höher hinaus geht´s eigentlich gar nicht, denn mehr Zuspruch, mehr Beifallsrufe und Spontanapplaus sind kaum möglich und für oberfränkische Verhältnisse schon unglaublich. Unglaublicher Fauxpas dann allerdings eines sogenannten gut "behuteten Countryfans" oder besser "Headhunters", der einen etwa zehnjährigen Jungen mit Strick um den Hals herein- und vorführte und auch noch einige "Lacher" erntete - egal welcher Vorfall auch diesem "Gag" voranging, zeugt er doch von riesiger Geschmacklosigkeit oder zumindest Gedankenlosigkeit. Gewalt war freilich im Wilden Westen an der Tagesordnung, aber solche "Schauspiele und Schauspieler" braucht die Countryszene gewiss nicht!! Show im guten Sinn boten Rascal & McLane bis weit in den Nachmittag und auch bei Stefan Jürgens und seiner Crew war die Begeisterung so groß, dass noch ein Stündchen angehängt wurde, was ihm die zahlreichen Gäste und Musikliebhaber sicher dankten und hoffentlich auch mit ihrem Besuch beim nächsten Countryfest auf der High Willow Ranch, zwischen Bayreuth und Kulmbach gelegen, im August 2005 mit ihrem Besuch danken werden.

Hans-Jürgen Keuser - 9/2004

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